Ludwig Ahgren: Vom Twitch-Rekord zum YouTube-Wechsel

Der US-amerikanische Twitch-Streamer Ludwig Ahgren katapultierte sich im März 2021 mit einem einzigartigen Subathon an die Spitze der Plattform. Am 14. März startete er einen Stream ohne festes Zeitlimit, bei dem jedes Abonnement zunächst 20 Sekunden, später 10 Sekunden, hinzufügte. Über 31 Tage zeigte er seinen Alltag – vom Training über Gaming bis hin zum Schlafen –, unterstützt von Kollegen wie Slime, der den Stream zwischendurch übernahm. Mit über 280.000 Abonnements brach er den bisherigen Rekord von Ninja (269.000 Subs im Jahr 2018) und erzielte Einnahmen von 1,4 Millionen US-Dollar. Davon behielt er etwa 202.000 US-Dollar, während der Rest an Moderatoren, Wohltätigkeitsorganisationen und Twitch ging. Allerdings haben kleinere Streamer wie Emilycc mit einem Subathon, der seit November 2021 über 891 Tage (Stand Juli 2025) läuft, deutlich längere Marathons durchgeführt, was zeigt, dass Ludwigs Rekord im Kontext bekannter Namen beeindruckend, aber nicht absolut ist. ### Absturz und Wechsel zu YouTube Trotz des Erfolgs folgte ein rasanter Zuschauerabfall. Im April 2021 hatte Ludwig noch eine durchschnittliche Zuschauerzahl von über 44.668, doch im Mai sank sie auf 19.644 und im Juni auf 16.618 – weniger als vor dem Subathon (Januar: 25.942, Februar: 20.908). Ludwig kommentierte in einem Podcast: „Ich hatte den größten Absturz, den je jemand auf Twitch hatte.“ Parallel endete sein Vertrag mit Twitch, und die Plattform schien ihn weniger zu priorisieren, als er erhofft hatte. Im November 2021 wechselte er exklusiv zu YouTube, vermutlich wegen finanzieller Anreize. Ironischerweise wurde er dort nach drei Tagen wegen urheberrechtlich geschützter Musik kurzzeitig gesperrt, fand aber letztlich Erfolg und machte YouTube-Streaming bekannter. ### Rückkehr und aktuelle Situation Nach einem dreijährigen Exklusivvertrag bei YouTube, der 2024 auslief – Exklusivverträge gibt es mittlerweile nicht mehr –, kehrte Ludwig 2025 zu Twitch zurück und streamt nun gleichzeitig auf beiden Plattformen. Trotz des anfänglichen Rückschlags hat er sich als einer der international führenden Streamer etabliert, wobei kleinere Streamer mit längeren Subathons zeigen, dass Erfolg auch anders gemessen werden kann.