HandofBlood kritisiert Esports World Cup und deutet Sportswashing an

Der Twitch-Streamer und E-Sport-Enthusiast Maximilian „HandofBlood“ Knabe, Gründer des Teams Eintracht Spandau, hat den laufenden Esports World Cup in Riad scharf kritisiert. In einem Beitrag auf X äußerte er: „Alles rund um den Esports World Cup kotzt mich so unsagbar an.“ Er spricht von einer „kognitiven Dissonanz der ganzen Szene“, indem er sowohl die Zuschauer, die das Turnier kritiklos konsumieren, als auch die beteiligten deutschen Organisationen anprangert. Hänno betont, dass E-Sport durch „dick Überstunden & engagierte Menschen mit Überzeugung“ aufgebaut wurde, und sieht es nun als problematisch, dass sich viele „vor den Saudis“ beugen und dies auf LinkedIn als positiv darstellen. ### Hintergrund: Vorwürfe des Sportswashings Der Esports World Cup steht seit seiner Ankündigung in der Kritik, insbesondere wegen des Verdachts auf „Sportswashing“ – der Versuch, durch große Sportveranstaltungen das internationale Image zu verbessern. Im Fall Saudi-Arabiens wird dies durch Berichte über die Menschenrechtslage gestützt, darunter Einschränkungen der Meinungsfreiheit, Behandlung von Frauen und Minderheiten, Einsatz der Todesstrafe und die mutmaßliche Beteiligung an der Tötung von Jamal Khashoggi. Zudem widerspreche die Haltung des Landes zu Themen wie Homosexualität, die dort strafbar ist, den inklusiven Werten des E-Sports. Ein Beispiel ist die Zensur einer Dokumentation, bei der ein Abschnitt über den schwulen Co-CEO von Team Liquid, Steve Arhancet, aus der saudischen Version entfernt wurde. ### Reaktionen und wirtschaftlicher Kontext Hännos Kritik findet breite Unterstützung, etwa von Twitch-Kollege Vlesk, der auf X schrieb: „Wer nur für seine Werte einsteht, wenn er dafür nichts aufgeben muss, der hat keine Werte.“ Beide Beiträge sammelten über 1.500 Likes in kurzer Zeit. Gleichzeitig gibt es Stimmen, die die finanzielle Notlage des E-Sports als Grund für die Zusammenarbeit mit Saudi-Arabien sehen. Der sogenannte „E-Sport-Winter“, eine wirtschaftliche Flaute mit Rückzug von Sponsoren, könnte Organisationen dazu bringen, die hohen Preisgelder des Turniers anzunehmen, obwohl dies ethische Bedenken aufwirft.