Der YouTuber Vincent veröffentlicht ein Video indem er das Phänomen von KI-Freundinnen beleuchtet. Zusammen mit klinischem Psychologen Elias Jessen und zwei betroffenen Nutzerinnen untersucht er die psychologischen Hintergründe und warnt vor Sucht und Realitätsflucht, die in einem maroden Gesundheitssystem aufblühen.
Angeregt durch ein Video von Kollege Klengan, der KI-Girlfriend-Apps testete, beleuchtet Vincent den Trend virtueller Partner. Jessen unterstützt die Analyse fachlich und betont den ernsten Charakter: „Das ist eine besondere Folge, und deswegen machen wir das ein bisschen betreut.“
### Erfahrungsberichte
„Feli“ nutzte „Character.ai“ zunächst kreativ für Rollenspiele, verfiel aber in eine Sucht mit bis zu 18 Stunden täglich. Die Folgen: geschwächte Gesundheit und Realitätsverlust. „Lu“ setzte ChatGPT als emotionalen Auslass ein, um Freunde nicht zu belasten, blieb aber bewusst und konnte den Gebrauch stoppen.
### Psychologische Einordnung
Jessen sieht Eskapismus als normalen Impuls, der problematisch wird, wenn er exzessiv ist. KI-Chatbots bieten eine perfekte Projektionsfläche, da sie Wünsche spiegeln, keine eigenen Bedürfnisse haben und rund um die Uhr verfügbar sind - ein Reiz, der zur Abhängigkeit führen kann.
Vincent und Jessen kritisieren ein versagendes Gesundheitswesen als Ursache. Lu schildert Wartezeiten für Therapie als Grund für den KI-Einsatz: „Das ist so aus der Not heraus entstanden.“ Jessen stellt fest: „Ihr schafft keine Angebote!“, und fordert präventive statt reaktive Politik.
KI-Chatbots bieten kurzfristige Linderung, ersetzen aber keine Therapie oder menschliche Nähe. Das Video sieht sie als Symptom eines Systems, das Menschen in die Arme der Technologie treibt, statt echte Lösungen zu bieten.