Seltix zeigt Abgründe der Kinderarbeit in Bangladeschs Textilindustrie

Der YouTuber Seltix berichtet mit seinen über 576.000 Abonnenten über die Schattenseiten der Textilindustrie in Dhaka, Bangladesch. Bekannt für Reisen an abgelegene Orte wie die nordkoreanische Grenze oder den größten Slum der Welt, widmet er sich nun den Bedingungen, unter denen Kleidung für internationale Marken hergestellt wird. ### Kontrast zwischen legaler und illegaler Produktion Seltix begann in einer legalen, zertifizierten Fabrik mit 1.000 Beschäftigten, die täglich etwa 12.000 Kleidungsstücke produziert – darunter für Lidl, Aldi und dm. Die Produktionsleitung betonte keine Kinderarbeit, faire Löhne und eine Stunde Mittagspause. Alles wirkte transparent und sauber. Doch die nächste Station offenbarte ein anderes Bild: In einer illegalen Fabrik, für die Seltix sich Zugang erkaufen musste, filmte er Kinder, die bis zu zwölf Stunden arbeiten, auf dem Boden schlafen und teilweise erst zehn Jahre alt sind – trotz des Verbots von Kinderarbeit unter 14 in Bangladesch. Ein 18-jähriger Arbeiter erzählte, er habe mit 16 für 15.000 Taka (ca. 105 Euro) pro Monat begonnen. Ein angeblich 17-jähriges Mädchen verdient nur 8.500 Taka (weniger als 60 Euro) und schickt das Geld ihrer Familie, die sie über ein Jahr nicht gesehen hat. ### Leben in der Fabrik Schockierend ist, dass viele Arbeiter, auch Minderjährige, direkt in der Fabrik leben – ihr Zuhause, wie sein Begleiter Raf erklärte. Sie verzichten auf eigene Wohnungen, um Geld an die Familie zu schicken, und sehen tagelang kein Sonnenlicht. Seltix war entsetzt: „Ich bin wirklich sehr sprachlos. Unglaublich, wie normalisiert hier einfach Kinderarbeit ist. Jeder weiß von diesem Problem – und keiner macht was dagegen.“
### Appell an Verbraucher Seltix sieht die Wurzeln nicht nur in der Armut, sondern auch im Konsumdruck: „Je billiger das T-Shirt im Laden, desto mehr Druck herrscht in der Produktion – und das führt dann genau zu solchen Umständen.“ Er fordert mehr Bewusstsein für die Bedingungen hinter Fast Fashion.